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HIROSHIMA MON AMOUR / SHOCK NAGASAKI - "Fat Man vs. Little Boy" (CD, Klownhouse Recordz)
Wenn zwei Bands einerseits musikalisch zusammenpassen und sich andererseits sogar noch von der Namensgebung her ähneln, dann macht ’ne Splitscheibe natürlich Sinn. Der Plattentitel „Fat Man vs. Little Boy“ verweist auf die Bomben, welche am 6. und 9. August 1945 jeweils auf Hiroshima bzw. Nagasaki abgeworfen worden sind, „Fat Man“ forderte 40.000 Opfer, „Little Boy“ 70.000, wobei in beiden Fällen natürlich noch zusätzlich zahllose Menschen an den Spätfolgen starben oder unter den Folgen litten. Die lange verschwiegenen Leiden der Bevölkerung sind ein Beispiel, wie Schulbuch-Geschichte und Realität auseinanderklaffen (können). Das Booklet bietet dazu einige Fakten – gut so!
HIROSHIMA MON AMOUR dürften Kielern keine Unbekannten mehr sein und Sänger/Gitarrist Uwe Umbruch ist eh ein aktiver Kerl (PUBLIC TOYS/REVOLVERS). Hm, wenn man sich den Text zu „Condemned To Rock“ durchliest, dann kommt man zu dem Schluss, dass Uwe nicht sonderlich gut auf einige Facetten der REVOLVERS-Vergangenheit zu sprechen ist. Überhaupt scheinen HMA sich eher auf ursprünglichere Punkrock-Werte zu konzentrieren (so zumindest mein Eindruck nach Lektüre der Texte). Find ich gut – fuck rockstar shit. HMA zocken geilen, melodiösen Punkrock, der natürlich stark von Uwes Stimme geprägt wird. Treibend und unbändig geht es zur Sache, wobei die Texte teils deutsch, teils englisch geschrieben sind. Mein Favorit ist „Material total“.
SHOCK NAGASAKI: Auch hier volle Kanne Punkrock, insgesamt mit etwas weniger Geschwindigkeit und stärker dem ’77er Punk verhaftet. Schön eingängig, aber nicht zu glatt! Parallelen zu HMA sind der sehr gute Gesang (rau & melodisch) sowie die gelungenen politischen Texte, was ja leider nicht selbstverständlich ist in der heutigen Punkrockszene. Die vier Songs sind zwar auch alle auf deren Longplayer „Year Of The Spy“, aber da ich den nicht hab, kannet mir egal sein.